Das Praxissemester (Aufbaumodul)
Die Studierenden werden in dieser Phase von drei Institutionen – Schule, ZfsL und der Hochschule – betreut.
Ausbildung an den Schulen und im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung
Die Ausbildung an den Schulen bietet den Studierenden die Gelegenheit, über einen längeren Zeitraum Unterrichtsreihen zu begleiten, didaktische Entscheidungen nachzuvollziehen und deren Wirksamkeit zu beobachten. Die Studierenden werden hierzu in den Unterricht eingebunden und lernen darüber hinaus auch Schulgremien und das Schulleben, das über den eigentlichen Unterricht hinaus geht, kennen.
Im Rahmen der Betreuung durch das ZfsL werden Studierende durch Seminare, Hospitationen und Beratungen dabei begleitet, Unterrichtssituationen in einzelnen Phasen zu planen, durchzuführen und zu reflektieren.
Je nach Lehramt können sich die Schwerpunkte der Ausbildung unterscheiden:
Lehramt Grundschulen und Lehramt für sonderpädagogische Förderung
Die Studierenden …
- analysieren mathematische Lernaufgaben und können ggf. eigene Lernaufgaben für ihre Lerngruppe auf Grundlage der Lehrpläne und (im Lehramt SF) der Empfehlungen der KMK zu den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten entwickeln.
- erkennen und nutzen die Heterogenität ihrer Lerngruppe. Sie sind in der Lage, einzelne fachbezogene Lernvoraussetzungen zu erheben, und entwickeln erste Ideen der inneren Differenzierung.
- können Unterrichtsziele kompetenzorientiert und auf den jeweiligen Lehrplan bezogen auswählen und begründen.
- beachten Aspekte von Leistungsbeurteilungen und Möglichkeiten zur Umsetzung in der Schule.
- können einzelne Phasen unter dem Aspekt der Schüleraktivierung planen (Einstiegsphase, Lern- und Arbeitsphase, Reflexion/ Ergebnissicherung). Dabei achten sie auf die Aspekte eines sprachsensiblen Mathematikunterrichts.
- erproben und reflektieren eigenes Unterrichtshandeln anhand von Beobachtungskriterien (in Beratungsbesuchen und/oder Gruppenhospitationen).
- kennen die Regeln und Rituale, die innerhalb der Lerngruppe ihrer Ausbildungsschule vereinbart sind. Sie beachten (insbesondere im Lehramt SF) Formen des Umgangs mit Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarfen.
Lehramt Gymnasien und Gesamtschulen und Lehramt für Berufskollegs I/II
Die Studierenden...
- untersuchen bei der Unterrichtsplanung Argumente für unterschiedliche fachdidaktische Entscheidungen.
- analysieren die Lernausgangslage ihrer Lerngruppen und leiten daraus fachdidaktische und methodische Konsequenzen ab.
- unterstützen schüleraktivierendes und kooperatives Lernen durch funktionale Unterrichtsmethoden. Sie überprüfen die Funktionalität ihrer methodischen und medialen Entscheidungen.
- legitimieren ihre Unterrichtsziele durch den Kernlehrplan. Dabei berücksichtigen sie inhaltsbezogene und prozessbezogene Kompetenzen im angemessenen Verhältnis.
- planen einen problemorientierten und schülerorientierten Unterricht und setzen ihre Planungsentscheidungen zunehmend flexibel um. Sie reflektieren die Angemessenheit ihres Umgangs mit den Beiträgen der Schülerinnen und Schüler.
- kennen Verfahren zur Leistungsbeurteilung unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben. Auf dieser Basis beurteilen sie in ersten Versuchen Leistungen im Bereich der sonstigen Mitarbeit.
- nehmen die Heterogenität der Lernenden wahr und nutzen diese durch geeignete (z.B. selbstdifferenzierende) Aufgaben.
Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen
Die Studierenden …
- berücksichtigen grundlegende Elemente eines gelingenden Mathematikunterrichts auf der Basis von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften bei der Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht.
- wenden Konzepte und Verfahren von Leistungsbeurteilung im Mathematikunterricht aufgrund fachlicher Diagnostik und individueller Förderung an und reflektieren diese.
- nehmen den Erziehungsauftrag für eine mathematische Grundbildung wahr.
- reflektieren das Verhältnis zwischen theoretischem Wissen und praktischer Erfahrungen, indem sie Erkenntnisse aus der Mathematikdidaktik bei der Planung und Durchführung anwenden, sowie aus Erfahrungen in der Praxis didaktische und fachliche Fragestellungen entwickeln.
Der schulpraktische Teil des Praxissemesters wird durch das (unbenotete) Bilanz- und Perspektivgespräch abgeschlossen, das von Vertreter*innen der Schule und des ZFsL durchgeführt wird.
Ausbildung an der Hochschule
Im Rahmen der universitären Betreuung finden mit den Studierenden der Profilgruppe regelmäßig verpflichtende Beratungsangebote statt. Thematisch geht es hierbei um das Forschungsvorhaben, vornehmlich um die konkrete Durchführung und Auswertung des Studienprojekts sowie um Hilfestellungen bei der Einordnung der Ergebnisse in einen größeren Forschungszusammenhang.
Bewertung des Schulforschungsteils
Der Schulforschungsteil, in der die wissenschaftsbezogene Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld Schule beurteilt wird, setzt sich aus einem schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsteil zusammen. Die Bewertung erfolgt durch die Dozent*innen des Profilfachs. Die Benotung der Leistung ist relevant für die Endnote des Masterstudiengangs.